Wurden Ihre Daten schon geleakt?
Mit der Webseite «Have I Been Pwned» (HIBP) kann kostenlos geprüft werden, ob Daten in einem bekannten Datenleck aufgetaucht sind. Die Seite wird von Troy Hunt, einem australischen Sicherheitsexperte und Gründer des Dienstes “Have I Been Pwned” bereitgestellt. Hunt sammelt seit 2013 öffentlich zugängliche Leak-Datenbanken (z. B. LinkedIn, Dropbox, Facebook) und macht sie für normale Benutzer durchsuchbar – ohne dass man selbst die illegalen Datensätze herunterladen muss.
Was kann ich dort konkret prüfen?
Sie haben die Möglichkeit herauszufinden, ob Ihre E-Mail-Adresse in einem Datenleck aufgetaucht ist. Dabei erhalten Sie Informationen darüber, welcher Dienst betroffen war, welche Daten (wie E-Mail, Passwort-Hash oder Telefonnummer) gestohlen wurden und wann der Vorfall ungefähr stattgefunden hat. Ausserdem lässt sich ein einzelnes Passwort überprüfen: Sie sehen, wie häufig es bislang in bekannten Datenlecks gefunden wurde – ohne, dass eine Verknüpfung zu Ihrer Identität erforderlich ist. 
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Benachrichtigung einzurichten, damit Sie informiert werden, falls Ihre Daten künftig kompromittiert werden.
Was tun, wenn „Oh no - pwned!“ angezeigt wird?
- Sofortiges Passwort-Reset beim betroffenen Dienst.
 - Identische Passwörter an allen anderen Stellen ändern („Credential-Stuffing“-Schutz).
 - 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren.
 - Mails aus dem betroffenen Zeitraum skeptisch beäugen – Betrüger nutzen gern geleakte Daten, um Vertrauen zu erzeugen.
 
Goldene Regeln für Zugangsdaten
- Keine Wiederverwendung
„Ein Passwort pro Dienst“ ist Pflicht. Nutze einen Passwort-Manager (Bitwarden, KeePassXC, LastPass, iCloud Keychain). - Starke, einmalige Passwörter
16–20 zufällige Zeichen oder eine 4–5-wortige Passphrase („correct-horse-battery-staple“). Bei der Nutzung eines Passwort-Manager erledigt dieser das Erzeugen und Merken für dich ;-). - Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
Priorisierung:
Passkey / FIDO2 (z. B. YubiKey, Token2)
TOTP-App (Microsoft Authenticator, Google Authenticator,
SMS nur, wenn nichts anderes möglich (SIM-Swap-Risiko!) - oder noch besser, Passkeys nutzen
Google, Apple, Microsoft, GitHub, PayPal und viele Banken unterstützen inzwischen FIDO2/WebAuthn.
Kein Passwort mehr nötig, phishing-resistent durch asymmetrische Kryptografie. - Backup & Recovery
Hardware-Keys besser doppelt hinterlegen (zweiten Key sicher verstauen).
Wiederherstellungscodes ausdrucken und in einem Tresor ablegen. - regelmässiges Checken und aufräumen
• Alle 6–12 Monate: HIBP-Check + alte, schwache Passwörter im Manager aufspüren.
• Veraltete oder ungenutzte Accounts löschen (Digital-Minimalismus). - Wachsam bleiben
• Niemals Passwörter auf Anruf, E-Mail oder SMS preisgeben – egal wie dringend es klingt.
• Browser-Adressleiste prüfen: korrekte Domain, HTTPS-Zeichen, Gütigkeit des Zertifikates 
Fazit
"Have I Been Pwned" ist ein hilfreiches Werkzeug, um Hinweise auf mögliche Datenlecks zu bekommen – aber es bietet keine absolute Sicherheit. Auch wenn dort aktuell kein Treffer angezeigt wird, heisst das nicht zwingend, dass Ihre Daten nicht kompromittiert wurden; möglicherweise ist ein Vorfall einfach noch nicht bekannt. 
Mehr geschützt sind Sie, wenn für alle Konten einzigartige Passwörter mit einem Passwortmanager verwendet werden und überall eine starke Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiviert ist.
Nehmen Sie sich Zeit dafür, denn so können Sie Ärger vermeiden und einen Identitätsdiebstahl vorbeugen – das zahlt sich aus! Gerne unterstützen wir Sie bei der Einführung dieser Massnahmen, sei es im Unternehmen oder privat.
*Beim sogenannten Credential-Stuffing-Angriff nutzt ein Angreifer gestohlene Benutzernamen, E-Mail-Adressen und Passwörter, um mithilfe automatisierter Programme diese Daten auf zahlreichen Webseiten auszuprobieren.